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Platter Reifen: Was nun?

Wie schnell ist doch so ein Radtag im Eimer… ein platter Reifen und das wars dann!? Ja, es sei denn du hast Ersatzschlauch oder Flicken sowie Tools mit oder das scheinbares Wundermittel namens Pannenspray (auch Reifen-Dichtmittel oder Dichtschaum), das man immer öfter an der Sattelstütze festgezurrt wird. Taugt das Zeug wirklich? Wir haben bei unserem Partner BMO nachgefragt.

Warum Pannenspray fürs Fahrrad?
Es wird ja empfohlen, immer Ersatzschläuche und Werkzeug für den Ausbau des Laufrads einzupacken, aber nicht jeder will ein Toolkit mitschleppen (oder weiß, was im Fall der Fälle zu tun ist und wie ein neuer Schlauch in den Reifen kommt).

Reifenflicken wären auch eine Möglichkeit, aber hier musst du warten, bis der Flicken gut verklebt ist und das dauert… Außerdem muss hier zumindest der Mantel trotzdem runter.

Besonders am E-Bike mit Heckmotor ist ein platter Hinterreifen echt nervig – du musst den Reifen und damit auch den Antrieb ausbauen, für unerfahrene Schrauber ein echter Nervenkitzel! Pannenspray verspricht hier Abhilfe.

So funktioniert Pannenhilfe
Es gibt Reifen-Dichtmittel in zwei unterschiedlichen Varianten, als Schaum für den Notfall unterwegs und flüssig zur Vorbeugung.

Pannenspray ist ein Schaum, der über einen kleinen Schlauch aus der Spraydose in den Reifen gefüllt wird, wenn er bereits platt ist. Dort verklebt er kleinere Löcher oder Schäden und dichtet sie damit ab.

Es gibt auch flüssige Dichtmittel, die vorsorglich in den Schlauch gefüllt werden können. Auch wenn bei älteren Schläuchen das Material porös wird, kann dieser Pannenschutz weiterhelfen. Performanceorientierte Radler*innen gruselt es da … schwappendes Gewicht in den Reifen… brrrr! Für Pendler und Freizeitfahrer*innen klingt das aber nach einer guten Vorsorge. Wie viel länger ein derart präparierter Reifen hält, ist aber schwer zu sagen, es gibt hier höchstens persönliche Erfahrungswerte. Irgendwann muss eben doch ein neuer Schlauch her.

Achtung, Pannenspray ist nicht das gleiche wie Dichtmilch für Tubeless-Reifen!

Vorteile:

Die Vorteile von Pannenspray liegen auf der Hand:

  • Du musst kein Werkzeug zücken, du musst auch keine Erfahrung in Sachen Fahrrad-Reparatur mitbringen. Die Dichtmittel werden einfach über das vorhandene Ventil in den Schlauch gefüllt, dann schaffst du es heim.
  • Die Behälter (oder die Füll-Schläuche) passen auf alle gängigen Ventil-Arten.
  • Auch ein wichtiger Punkt: Einige Produkte funktionieren mit Tubeless-Reifen, also sogar in Kombination mit bereits eingefüllter Dichtmilch.
  • Gilt nicht für alle Produkte, aber der Notfall-Schaum pumpt den Reifen auch gleich wieder auf. Das Reifendichtmittel schafft vielleicht keine hohen Drücke, aber etwas weniger Arbeit hast du doch mit der Pumpe.

Für die flüssige Variante gilt: Mit etwas Glück kriegst du über eine lange Zeit von kleineren Schäden nichts mit.

Nachteile:

 

  • Pannenschaum-Spray kann nur kleinere Löcher im Schlauch abdichten, die Hersteller machen hier unterschiedliche Angaben. Je nachdem, welches Produkt du verwendest, können Durchstiche von 2 bis 4mm repariert werden. Größere Platzer oder Schnitte können mit Dichtmittel nicht behandelt werden. Für die flüssige Reifendichtung gilt das gleiche.
  • Ganz ohne Sicht-Check geht es aber leider nicht, du solltest auf jeden Fall prüfen, ob ein Nagel, Stein oder Dorn im Mantel steckt, der den Reifen weiter beschädigen würde.
  • Zu viel Belastung hält der Schaum in der Regel nicht aus. Gemütlich heimfahren ist also ok, ob auf dem Weg noch wilde Jumps und Drops drin sind, ist eher fraglich.
  • Oft kann ein Produkt, das gleichzeitig den Reifen aufpumpt, den erforderlichen Reifendruck doch nicht ganz erreichen, dann brauchst du trotzdem eine Pumpe. Ein hoher Reifendruck (am Rennrad beispielsweise) ist für die meisten Pannensprays auch zu viel, der Schaum blubbert dann an der defekten Stelle einfach wieder heraus.
  • Beide Versionen (Schaum und Flüssigkeit) können eine Temperaturbegrenzung haben. Ist es zu kalt oder zu warm funktionieren sie nicht.

Das solltest du beim Kauf von Pannenspray beachten

 

  • Wenn du Tubeless fährst, muss das Dichtmittel mit der Tubeless-Milch kombinierbar sein (ggf. beide Produkte vom gleichen Hersteller kaufen).
  • Die meisten schäumenden Reifen-Dichtmittel werden nicht vorbeugend in den Reifen gefüllt, auch wenn die Idee irgendwie verlockend ist.
  • Es gibt aber Produkte, die vorsorglich in den unbeschädigten Reifen gegeben werden können. Beim Kauf findest du Informationen zur Verwendung in der Artikelbeschreibung.

Pannenschaum – so geht's:
Wichtigster Punkt: Nimm dir unterwegs die Zeit, die Gebrauchsanweisung auf der Sprühdose zu lesen und halte dich daran! Jedes Produkt funktioniert etwas anders, darum sparen wir uns hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Vom Hersteller erfährst du, bei welcher Temperatur das Produkt funktioniert, ob du es vorher schütteln musst, ob du es nach und nach oder mit Wumms einfüllen musst, ob das Ventil dabei besser nach oben oder unten gedreht ist und so weiter.

Eine dauerhafte Reparatur ersetzen Reifendichtmittel in der Regel nicht. Es reicht sicherlich bis zum Ende der Tour oder vielleicht für den restlichen Fahrradurlaub, du solltest aber irgendwann doch einen neuen Schlauch einziehen. Für die flüssigen Dichtmittel gilt (du hast es weiter oben schon gelesen): Sie verlängern die Lebensdauer eines Schlauches, aber irgendwann brauchst du doch Ersatz!

Du findest Pannenspray und Dichtmilch für Tubeless-Reifen in unserem Partnershop BMO, auch Fahrradwerkzeug und Ersatzschläuche kannst du dort bestellen.

Titelbild © Eric Mclean auf Pexels
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