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Sicher bremsen mit EMTB – Interview mit Bikeguide Klaus Nischler

Klaus Nischler ist Chef der Ötzi Bike Academy und bildet die Südtiroler Mountainbike Guides aus. Wer also wissen will, wie richtiges Bremsen funktioniert – insbesondere mit einem schweren EMTB –, ist bei ihm an der richtigen Adresse. Heute erklärt er, worauf es ankommt, wie man Bremsbeläge schont und was bei einer Vollbremsung zu beachten ist.

Vorderradbremse, Hinterradbremse – welche macht was?

BikeHotels Südtirol: Klaus, viele denken, Bremsen sei doch ganz einfach. Aber gerade mit EMTBs hören wir oft, dass Biker*innen Probleme haben. Warum ist das so?
Klaus: Die meisten unterschätzen die Bremskraft – vor allem die der Vorderradbremse. Die Hinterradbremse verlangsamt das Rad, die Vorderradbremse bringt es zum Stehen. Wer das einmal auf einer steilen Abfahrt testet, merkt den Unterschied sofort, , die Vorderradbremse hat deutlich mehr Bremskraft wie die Hinterradbremse. Aber Vorsicht, nicht übertreiben!

Die richtige Bremsposition

Welche Körperhaltung ist beim Bremsen ideal?
Klaus: Wenn ich vorausschauend fahre, kann ich meinen Körper kontrollieren: Grundposition, Füße parallel, Arme angewinkelt. Wichtig ist, nicht auf dem Sattel zu sitzen, sondern zu stehen. Der Schwerpunkt geht leicht nach hinten, um einen Überschlag zu vermeiden. Auf keinen Fall sollte der Körper während des Bremsens zwischen Sattel und Lenker wandern – das ist fatal!

Sicher bremsen auf langen Abfahrten

Aber auf längeren Abfahrten, zum Beispiel auf einem Radweg, ist es doch anstrengend, immer auf den Pedalen zu stehen. Wie kann ich da sicher verlangsamen?
Klaus: Stimmt! Auch im Sitzen kann man kontrolliert abbremsen. Wichtig ist, den Blick weit nach vorne zu richten und früh genug die Geschwindigkeit anzupassen – nicht erst im letzten Moment.

So schonst du deine Bremsbeläge

Was ist der beste Tipp, um Bremsbeläge auf langen Abfahrten zu schonen?
Klaus:
Zwei Dinge sind entscheidend:

  • Intervallbremsen statt Dauerdruck: Statt die Bremse konstant leicht gezogen zu halten, solltest du in Intervallen kräftiger bremsen und dann wieder lösen. Dadurch können Beläge und Bremsscheiben abkühlen.
  • Beide Bremsen gezielt einsetzen: Die Vorderradbremse liefert den Großteil der Bremskraft, während die Hinterradbremse für Stabilität sorgt. Ein ausgewogenes Bremsverhalten reduziert den Verschleiß einzelner Beläge.

Finger am Bremshebel – aber richtig!

Stimmt es, dass man nur mit einem oder zwei Fingern bremst und die Finger eigentlich immer am Bremshebel haben sollte?
Klaus:
Ja! Moderne Scheibenbremsen sind so stark, dass ein oder maximal zwei Finger reichen. Die Bremshebel sind extra so designed, dass man mit wenig Kraft viel Wirkung erzielt.

Die häufigsten Bremsfehler

Was sind die typischen Fehler beim Bremsen?
Klaus: Hier die Top-3-Fehler:

  • Zu wenig Weitsicht: Wer erst in der Kurve merkt, dass er zu schnell ist, bremst oft zu hart und verliert die Kontrolle. Lieber vorher anpassen!
  • Nur eine Bremse benutzen: Die Vorderradbremse ohne Hinterradbremse zu ziehen. Umgekehrt bringt die Hinterradbremse alleine wenig. S. oben.
  • Zu spät bremsen: Bremsmanöver und Kurvenmanöver gleichzeitig? Keine gute Idee. Lieber vor der Kurve bremsen und dann sauber durchfahren.

Vollbremsung: Was tun?

Wie vermeide ich Vollbremsungen?
Klaus:
Vorausschauend fahren, Abstand halten und die Finger immer einsatzbereit haben. Und vor der Kurve abbremsen!

Und wenn es doch mal passieren muss?
Klaus: Dann sofort in die Grundposition gehen und den Schwerpunkt leicht nach hinten verlagern und Körperspannung erzeugen, um den Gegendruck standzuhalten. So behältst du die Kontrolle und bleibst sicher stehen.

Fazit von Klaus

Dein wichtigster Tipp in einem Satz?
Klaus: Schau voraus, bremse rechtzeitig und halte den Körper in Position – dann bleibt das EMTB sicher auf Kurs!

Tipp!

Wer seine Fahrtechnik verfeinern will, kann in der Bikeschule Ötzi Bikeacademy Fahrtechnikkurse buchen.

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