Kaltern Bike Radtour: Castelfeder-Runde
Diese Tour ist wie eine Reise durch die Geschichte des Etschtals, ausgehend von Kaltern über Auer zum mystischen Kraftplatz Castelfeder und zurück über Neumarkt.
E-Bike & Radfahren, Gravel
Diese Tour ist wie eine Reise durch die Geschichte des Etschtals. Es geht durch historische Dörfer an seiner von der Sonne verwöhnten Ostflanke, durch Laubengänge und enge Gassen und als Höhepunkt mitten hinein in die mystische Hügellandschaft des alten Kultplatzes, der heute als Biotop an seiner Magie nichts eingebüßt hat. Castelfeder, im Südtiroler Unterland zwischen Auer und Montan gelegen, ist ein uralter Kultplatz, der aus seinem Umland heraussticht. Extravagante Felsformationen und gletschergeschliffene Riesensteine bestimmen in mehreren Ebenen eine wildromantische Hügellandschaft mit besonderer Anziehungskraft. Um Castelfeder ranken sich Sagen und Legenden. Die sogenannten „Kuchelen“ auf der höchsten Erhebung sind die Überreste einer frühmittelalterlichen Ringmauer. Die glattpolierte Felsrutsche an seiner höchsten Kuppe wird einem uralten Fruchtbarkeitskult zugeschrieben. Der Mutter Erde geweihte Steine sollten kinderlosen Frauen zu Nachwuchs zu verhelfen, wenn sie sich an ihnen rieben. Weniger kultig, dafür eher praktisch waren Anfang des 20. Jahrhunderts die Beweggründe, als man am südlichen Rand des magischen Hügels die Trasse der Fleimstalbahn errichtete: vom Fuße des Etschtals führte sie hinauf über den Passo San Lugano in das „Val di Fiemme“. Der Eisenbahnbetrieb wurde in den 1960er Jahren eingestellt. Heute freuen sich Radfahrer darüber, diese Trasse als Radweg nutzen zu dürfen, der einen in mäßiger Steigung die Ostflanke des Etschtals hinauf, zunächst durch das magische Labyrinth des Castelfeder führt. Dieser Anstieg beginnt am Etschradweg zwischen Auer und Neumarkt. Um dorthin zu gelangen, folgt man der Radroute von Kaltern vorbei am Kalterer See hinab nach Auer und an der Etsch entlang weiter Richtung Süden. Nach der Auffahrt durch das mystische Biotop klettert man weiter hinauf ins historische Zentrum von Montan um danach mit freiem Blick über das Etschtal weiter über das kleine Weiler Pinzon hinab nach Neumarkt. Früher war Neumarkt ein wichtiger Handelsplatz auf der Etschtal-Route, an dessen Bedeutung heute noch die prächtigen Laubengassen aus der Blütezeit erinnern. Auf der Strecke von Montan wieder dort hinab ins Tal wartet aber noch ein weiterer Hingucker dieser Runde: Das Viadukt beim Örtchen Glen, eine Brückenschleife, mit der die Ingenieure die notwendige „Spitzkehre“ der Bahn in diesem etwas steileren Bereich des Hanges elegant entschärft haben. Foto-Spots bietet diese Runde also zur Genüge, man darf also ruhig etwas mehr Zeit dafür einplanen. Von Neumarkt führt die Strecke schließlich wieder auf der Radroute über den Kalterer See nach Kaltern hinauf, wo man die Tour auf dem Marktplatz mit einem Espresso oder einem Glas Wein vom Kalterer See ausklingen lassen darf.
Varianten: Man kann die Runde in beiden Richtungen fahren, dann kommt Neumarkt zuerst und das Biotop Castelfeder zuletzt. Da sich die Strecke an der Straße zwischen Neumarkt und Montan kreuzt, kann man aber auch nur die Schleife über Pinzon und Montan anders herum fahren, oder diese Schleife auslassen.