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Faktencheck Mountainbiken - der DAV räumt mit Vorurteilen auf
Am Stammtisch da sitzen sie zusammen, die Besserwisser, die Alles-Versteher und die, die mit Vorurteilen um sich schmeißen, dass man als Außenstehende eigentlich nur in Deckung gehen kann. Eigentlich. Der Deutsche Alpenverein hat sich mutig den Stammtischweisheiten übers Mountainbiken gestellt und die ärgsten stichhaltig widerlegt. Gerne teilen wir den DAV-Faktencheck!

1. "Die Rettung muss dauernd für Mountainbikerinnen ausrücken."
Diese Aussage kann der DAV klar widerlegen. Die Unfallzahlen der Bergwacht und des DAV zeigen genau das Gegenteil: Beim Mountainbiken passieren weniger Unfälle als bei anderen Bergsportarten. (Bergwacht Bayern Einsatzzahl 2019: Skifahren: 3545, Wandern: 1593, MTB: 579; DAV 2018: Wandern: 348, Bergsteigen: 144, Klettern: 142, MTB: 40)*
*Anzahl der Betroffenen

2. "Mountainbiker zerstören die Wege!"
Ja und nein. Der DAV weiß: Jede Nutzung belastet die Wege, auch das Wandern. Am meisten macht ihnen Wasser zu schaffen. Durch blockierende Hinterräder können Rinnen und Bremswellen entstehen, die sich dann mit Regenwasser füllen. Deshalb bemühen sich verantwortungsvolle Bikerinnen um eine saubere Fahrtechnik, damit der Weg länger in einem guten Zustand bleibt.

3. "Schmale Wege sind nichts für Mountainbikes!"
Wieso nicht? Mit guter Technik lassen sich heute fast alle Wege befahren. Wenn aber viele Mountainbikerinnen oder Wanderer unterwegs sind, kann es zu Konflikten kommen. In Südtirol sind einige wenige Wege genau deswegen nur Wandererinnen vorbehalten, zum Beispiel der Friedrich-August-Weg oder einige sehr frequentierte Wege in unmittelbarer Nähe der Drei Zinnen. Jedenfalls ist es unerlässlich die Ride-Fair-Regeln einzuhalten!

4. "Mountainbikerinnen fahren immer querfeldein!"
Stimmt nicht Mountainbiken ist ein weggebundener Sport. Das Fahren abseits von Wegen ist tabu und eigentlich auch ziemlich sinnlos, weil man weglos auf zwei Rädern einfach auch nicht weiterkommt.

5. "Mountainbiker stören die Wildtiere, vor allem bei Nachtfahrten"
Das ist wahr und gilt auch für andere Sportarten. Mountainbiken ist auch nicht störender als Wandern oder andersherum. Wichtig ist, nicht während der Dämmerung oder nachts unterwegs zu sein - egal ob mit dem Bike, zu Fuß, am Fels oder mit Ski.

6. "Mountainbiker dringen in neue, bis dato unerreichte Räume vor!"
Mit modernen Rädern können Mountainbikerinnen Wege befahren, die vor 30 Jahren noch undenkbar waren. Das heißt aber nicht, dass sie nicht auf diesen schon existierenden Wegen bleiben! Die Regeln und Einschränkungen etwa in Schutzgebieten gelten für alle Freizeitsportler.

7. "Mountainbiker, das sind doch alles Downhiller!"
Nein sind sie nicht! Die Disziplin Downhill ist laut Definition eigentlich der Abfahrt bzw. dem SuperG im Skisport gleichzusetzen. Es handelt sich somit um eine Renndisziplin. Es gibt aber einige Mountainbikerinnen, die Downhill-Bikes benutzen und diese auch fahren. Und zwar in Bikeparks und auf ausgewiesen Strecken. Sie nutzen ausschließlich Lifte und Shuttles, weil ihre Bikes ausschließlich für die Abfahrt geeignet sind. In Südtiroler Bikeparks bewegen sich nur wenige Downhiller. Die meisten Mountainbikerinnen suchen ein sportliches Naturerlebnis - nicht viel anders als Wanderinnen und Trailrunner.

8. "Mountainbikerinnen beteiligen sich nicht an der Weginstandhaltung."
Das stimmt nicht. Viele lokale MTB-Gruppen beteiligen sich aktiv an der Wegpflege. Es gibt auch jährlich einen weltweiten "Take Care Of Your Trails Day" der International Mountain Bicycling Association (IMBA). Im Vinschgau und Meraner Land sowie in einigen Dolomiten-Regionen finanzieren Tourismusvereine bzw. Seilbahngesellschaften die Wegpflege.

9. "Mountainbiker sollen woanders fahren, aber nicht hier!"
Gegenfrage: Wo sollen die Mountainbikerinnen denn fahren? Es gibt wenig ausgeschilderte Wege, die nur für Mountainbiker sind. Wanderinnen und Mountainbiker haben dieselbe Motivation unterwegs zu sein. Mit gegenseitigem Respekt ist das Miteinander möglich.

10. "Mountainbikerinnen sollen Rücksicht nehmen!"
Der Fußgänger hat auf Wegen den Vorrang, aber das Gebot der Rücksichtnahme ist keine Einbahnstraße. Mountainbikerinnen wie Wanderer freuen sich beide über ein freundliches Servus.

11. "Mountainbiker klagen immer gegen Grundstückseigentümerinnen, wenn sie verunglücken!"
Das stimmt nicht. Oft sind es nicht die Privatpersonen die klagen, sondern die Versicherungen. Aber auch hier sind die Fälle nicht so häufig, wie immer behauptet wird!

12. "Mountainbikerinnen ist die Natur egal"
Das stimmt nicht. Mountainbiken ist eine naturverträgliche Sportart und für fast 80%* der Mountainbiker stehen das Naturerlebnis und eine vielfältige, attraktive Landschaft im Vordergrund. In der Ausbildung des DAV wird auf Umweltaspekte und Nachhaltigkeit beim Mountainbiken besonders Wert gelegt.
*Ergebnis DAV Mountainbike Umfrage 2019

13. “Der Alpenverein vertritt nur Wanderer.”
Nein. Er vertritt auch Mountainbikerinnen. Die meisten Alpenvereinsmitglieder sind sowohl Wanderer als auch Mountainbikerinnen, die Interessen, sich in der Natur zu bewegen, unterscheiden sich also nicht.
Unser Qualitätsversprechen Die geprüfte Qualität der BikeHotels Südtirol