Kaltern Bike Rennradtour: Zu den Sternen
Die Tour führt zu der Sternwarte hoch über dem Eggental mit beeindruckenden Dolomitenblick und anspruchsvollen Teilstücken.
Rennrad
Hoch über dem Eggental steht eine Sternwarte. Nur 10 Kilometer Luftlinie von der hell erleuchteten Hauptstadt Bozen kann man hier nachts tief in den Kosmos blicken. Aber es lohnt sich auch ein Besuch bei Tageslicht, denn die Warte ruht auf einem Panorama-Balkon mit Dolomitenblick aus der ersten Reihe. Zunächst darf man sich auf dem Radweg nach Bozen einrollen. (Achtung bei den Kellereien dem Radweg an der alten Lok vorbei nach Bozen, nicht den zum Kalterer See nehmen). In Bozen angekommen folgt man diesem Radweg noch entlang der Etsch, bis man die pulsierende Hauptstadt hinter sich gelassen hat. Jetzt sind die landschaftlichen Gegensätze auf wenigen Kilometern Luftlinie gewaltig. Die Flanke des Etschtals steigt steil an, zum Beispiel hinauf nach Kohlern oder hinein ins Eggental, dessen namensgebender Bach sich hier durch eine tiefe Schlucht fressen muss, um in die Etsch zu gelangen. Es sind tatsächlich nur zwei bis drei Kilometer Luftlinie vom Stadtrand Bozens, von der aufbrausenden Autobahn oder der belebten Staatsstraße und man ist in einer anderen Welt. Aber man muss auf verschlungenen Straßen stetig hinauf klettern, um diesen ruhigen Gegenpol im Eggental zu erreichen. Wobei man sich vom Eggental kein zu einfaches Bild machen sollte, denn die Region umfasst neben dem eigentlichen Tal ein weitläufiges Gebiet mit Höhenzügen, Hochebenen und Seitentälern. Und auf einem dieser Höhenzüge nördlich des Eggenbachs residiert die Sternwarte. Wer auf dieser Tour vom Etschtal über die Ortschaft Karneid zur Waldkapelle am „Kasererbild“ hinauf kurbelt, hat danach zum einen völlige Ruhe auf einer wenig befahrenen Seitenstraße, und zum anderen 1000 Höhenmeter in den Beinen. Aber mit der Pause sollte man noch etwas warten, denn zum Aussichtspunkt an der Sternwarte ist es nicht mehr weit und die kleine Straße dahin verlässt bald den Wald und ist ein Zungenschnalzer mit großem Panorama. Auch die Abfahrt von der Sternwarte ist ein Höhepunkt dieser Tour, wenn es von Gummer rassig in engen Kehren hinab geht nach Birchabruck in den Talgrund am Eggenbach. Nun führt die Straße mäßig steil hinauf nach Deutschnofen, einem der Hauptorte der Region, der auf einem weitläufigen Hochplateau westlich des Latemar liegt. Auf dieser Höhe von rund 1300 Metern über dem Meer bleibt die Straße nun noch einige Kilometer, wenn es in Richtung Süden über Aldein zur Staatsstraße geht, die ins benachbarte Fleimstal führt. Auf dem Weg dahin kann man in Petersberg auch einen Abstecher zum Wallfahrtsort Maria Weißenstein einlegen (2km, 100Hm). Der Abstecher ist nicht nur für Gläubige interessant, sondern auch für Hungrige, denn neben dem Kloster gibt es auch ein Gasthaus. Hinter Aldein geht es dann auf der Hauptstraße nicht nach links in Fleimstal, sondern rechts zügig hinab ins Etschtal und in Auer ist der Talgrund erreicht. Jetzt wartet noch eine kleine Gemeinheit: der mit dem Spitznamen „Kojotenpass“ gut beschriebene Kreither Sattel der sich mit 170 Extra-Höhenmetern zwischen Etsch und Kalter See aufbaut. Und es kommt ja noch der Schlussanstieg vom See durch das Lavasontal zu den Kellereien und weiter durch die Bahnhofstraße zum Markplatz von Kaltern. Der ist aber im Vergleich zum Kreither Sattel von der zahmen Sorte.
Varianten: Im Eggental kann man auf der Staatsstraße aus dem Tal nach Bozen rollen und abkürzen. Hier heißt es in zwei Tunnels (Länge 600 und 2800 Meter) mit dem Verkehr mitzurollen. Ein Blinklicht am Sattel ist hier empfehlenswert.
Die Tour führt zu der Sternwarte hoch über dem Eggental mit beeindruckenden Dolomitenblick und anspruchsvollen Teilstücken.