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Was im Winter wirklich warm hält
Sara Canali muss es wissen: Die Boznerin hat jahrelang für große Sportbekleidungsfirmen gearbeitet und hat jetzt ihr eigenes Label gegründet: SHER. Ihr Team und sie entwickeln in Südtirol innovative Sportbekleidung speziell für Frauen. Wir haben Sara gefragt, was an kalten Tagen wirklich warm hält.

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Radfahren in der kalten Jahreszeit: Wäre es nicht schlauer, einfach wandern zu gehen oder daheim zu bleiben?
Sara: Naja, das hängt ein bisschen davon ab, was man lieber tut! :) Nein, in manchen Regionen bietet sich Radfahren eben das ganze Jahr über an und da macht es Sinn, draußen zu fahren anstatt indoor auf der Rolle Kilometer zu spulen, insbesondere wenn man das Trainingslevel vom Sommer behalten möchte.
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Und worauf muss man nun achten, wenn man Radbekleidung für die kalten Jahreszeiten kauft?
Am Wichtigsten ist, dass man einen guten Mix an Schichten hat. Da gibt es die Schichten, die warm halten und eben die, die sich um das Wetter “kümmern”, sprich wind- bzw. wasserabweisend sind. Auch wenn man nicht an ganz nassen Tagen fahren sollte, irgendwo gibt es immer Pfützen oder Nebel: Deshalb sollte die äußerste Schicht Feuchtigkeit abweisen, denn Feuchtigkeit lässt einen schnell auskühlen. Ganz wichtig finde ich, dass diese Schicht komplett winddicht ist, da beim Fahren ist die gefühlte Temperatur durch den Fahrtwind noch viel kälter ist als die angezeigte am Thermometer.
Diese wind- und wasserabweisende Schicht ist für gewöhnlich dünn und sehr leicht, deshalb braucht es darunter unbedingt eine wärmespendende Schicht. Wer einmal zu kalt hat, reagiert nicht mehr so schnell, was auf dem Fahrrad einfach nicht ideal ist.

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Kalte Füße und Finger sind das Schlimmste: Wie kriegt und hält man die warm?
Ja, das ist wirklich eine Herausforderung, da speziell die Füße kaum bewegt werden. Zunächst empfehle ich im Winter nicht gerade die allerengsten Radschuhe anzuziehen. Je weniger Raum da ist desto weniger Platz bleibt für die Luftschicht, die eigentlich warm halten sollte. Ich empfehle außerdem Socken, die zusätzliche Wärmehohlräume bieten. Ob die Socken synthetisch sind oder aus Wolle sind ist einerlei, die Strickstruktur macht den Unterschied.

Fundamental wichtig für warme Füße sind die Überzieher: an kalten Tagen aus Neopren und möglichst winddicht.

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Haben Frauen eigentlich anders kalt als Männer?
Nein, das kann man so generell nicht sagen, aber natürlich “funktioniert” die Durchblutung also praktisch die “Heizung” von Frauen anders als bei Männern. An den Füßen, im Po- und Brustbereich haben Frauen aber schneller kalt. Diese gilt es also gut zu schützen.

Welche Fasern sind besser: synthetische oder natürliche?
Es gibt diesbezüglich kein besser oder schlechter, sondern eher ein “was eignet sich besser für welche Funktion”. Wenn es darum geht, Feuchtigkeit und Nässe vom Körper fernzuhalten, sind synthetische Fasern die bessere Wahl. Naturfasern hingegen nehmen einerseits sehr viel Feuchtigkeit auf (Wolle bis zu 30 %), was unter Umständen kalt werden lassen. Andererseits haben Naturfasern eine extrem gute Wärmeregulierung und synchronisiert sich besser mit der Körpertemperatur als synthetische Fasern.

Mein Tipp: Ich trage im Winter bei allen Schweißaktivitäten (zum Beispiel beim Biken, Langlaufen oder bei Skitouren) einen ultraleichten synthetischen Baselayer auf der Haut, der mich trocken hält. Darüber trage ich dann einen Baselayer, der mich wärmt. Das ist eine tolle Kombination, die den Zweck bestens erfüllt.

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Letzte Frage: Ist das “Radkappl” unterm Helm eigentlich nur eine Modesache oder erfüllt es auch einen anderen Zweck?
Das “Kappl” ist eigentlich entstanden, um zu vermeiden, dass bei Regen das Wasser direkt in die Augen rinnt und um die Augen und das Gesicht vor hochspritzendem Dreck und Wasser beim Windschattenfahren zu schützen.

Fotos: premago, sheractive
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