X
Anfrage
Wann?
-
Wohin?
Was?
weiter
suchen & buchen Schnellanfrage
hari portraitr
Auf einen Kaffee mit... Harald Wisthaler
Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte! Und weil auch wir sehr oft die Bilder zu euch sprechen lassen, haben wir bei unseren Espresso-Interviews mal wieder einen Mann zu Wort kommen lassen, der normalerweise hinter der Kamera steht. Der Südtiroler Berufsfotograf Harald Wisthaler lebt für und von der Fotografie und hält in seinen Bildern all das fest, was uns am Draußen fasziniert. Gesprochen haben wir mit dem 31-jährigen aus dem Pustertal über den fotografischen Reiz seiner Heimat Südtirol, die passende Chemie zwischen Model und Fotograf und über seine heimliche Leidenschaft, die Architekturfotografie. Blende auf und los gehts!

hari portraitr
Harald Wisthaler - einer der bekanntesten Südtiroler Berufsfotografen.


Wie ist deine Leidenschaft für die Fotografie entstanden?

Durch eine analoge Kamera vom Opa. Mich hat es fasziniert, Momente festzuhalten. Dann auch durch die digitale Entwicklung, das Technische an der Fotografie. Neues war damals für einen kleinen Jungen eben nochmals interessanter.

Die Sextner Dolomiten im Südtiroler Pustertal sind deine Heimat. Was fasziniert dich aus dem Blickwinkel eines Fotografen an der Landschaft dort?
Die Vielfalt und der Gegensatz - im Sommer das Schroffe der Dolomiten, das im Winter unter der Schneedecke zu einer sanften Landschaft wird. Und besonders der Herbst mit seiner Farbvarianten, dem Nebel usw.

hari sexten
(c) Harald Wisthaler: Harald setzt auch Mountainbiker gut in Szene wie hier in der Dolomitenregion Drei Zinnen.

Gibt es einen ganz besonderen Platz in Südtirol, den du immer wieder gerne fotografierst?
Ja, aber nicht nur dort. Ich finde es immer spannend, an denselben Ort zurück zu kommen, mit dem Vorhaben, dort doch wieder etwas Neues zu suchen und daraus zu machen - was auch immer wieder eine Herausforderung ist. Zu manchen Plätzen verbindet einen dann auch eine persönliche Beziehung zu Menschen - beispielsweise wenn dieser Mensch dann leider nicht mehr unter uns ist.

Unter deinen Kunden lesen sich viele namhafte Outdoormarken, Tourismusdestinationen oder große Sportevents. Und darunter auch klingende Namen wie Zaha Hadid Architects. Wie bist du zur Architekturfotografie gekommen und was fasziniert dich daran?

Da ich früher selbst Projektleiter in einem Fassaden-Metallbetrieb war, fasziniert mich die Architektur schon von daher. Das hat mir auch den Einstieg dahin erleichtert. Es fasziniert mich die Gedanken und Ideen des Architekten im Bild festzuhalten und dennoch meine eigene Sichtweise und Wahrnehmung einzubringen.

hari MMM
(c) Harald Wisthaler: Das MMM Corones auf dem Gipfel des Kronplatz ist von Zaha Hadid Architects gebaut worden.

2013 warst du unter den Finalisten des Red Bull ILLUME, dem weltweit größten Fotografie-Contest im Actionsport. Was bedeuten solche Erfolge für dich?

Das sind sicher tolle Momente und auch eine Bestätigung für das, was man macht. Es ist aber auch immer schwierig den Geschmack der Jury zu treffen. Oft ist es dann auch mehr Genugtuung, wenn einem ein Kunde sagt „Wow, das ist genau das, was wir wollten!"

Stell dir vor, du könntest nur ein einziges Objektiv zu einem Mountainbike-Shooting mitnehmen - welches wäre das und warum?
Gute Frage! Ich würde sagen, dass das stark von den gegebenen Umständen abhängt, auch ob ich an einem landschaftlich interessanten Ort bin, welches Wetter gerade herrscht usw. Außerdem vom eigenen Empfinden. Aber ich denke 24mm oder 70-200 bzw 50mm - eines dieser drei.

Hari mtb
(c) Harald Wisthaler: "Vordergrund macht Bild gesund!" :)


Du fotografierst einerseits Architektur, andererseits im Sport- und Outdoorbereich - dort arbeitest du auch fast immer mit Menschen vor der Kamera zusammen. Wie muss die Chemie zwischen dem Fotografen und dem Model sein, damit ein perfektes Foto entstehen kann?

Am wichtigsten ist ein reger Austausch. Der Fotograf hat seine eigenen Ideen, die nicht immer einfach umzusetzen sind und manchmal auch nicht funktionieren. Wenn dann der Sportler seine Sichtweise mit einbringt und Vorschläge, wie man es noch versuchen könnte, dann geht doch immer was.

hari bei der arbeit
Harald bei der Arbeit

Was war das bisher herausforderndste und schwierigste Shooting deiner Karriere?
Ich glaube, das war als im Auftrag von Dolomiti Superski galt, 40-50 „Schneekatzen" (Pistenraupen - Anm. d. Red.) in Reih und Glied zu bringen, und zwar in einer extrem kurzen Zeit, da dann die Sonne weg war. Ich fühlte mich wie ein Dirigent mit Funkgerät als Taktstock! :)

Wie macht man gute Mountainbikefotos? Welche Basics sollte ein Hobbyfotograf sich dafür aneignen?
Den Sport selbst auszuüben ist sicher hilfreich. Sich einlesen, mit den Fahrern sprechen und die Abläufe verstehen. Außerdem sollte man den Ort des Geschehens zuerst einmal genau beobachten.

Ende August konnte man bei einem zweitägigen Workshop mit dir lernen, wie man eigene Outdoor-Abenteuer gekonnt in Bildern festhält. Auch im nächsten Jahr wird es eine Fortbildung dieser Art mit dir geben. Was erwartet interessierte Teilnehmer dort?
Gutes Essen und Spaß ;-) Nein Scherz, wobei das natürlich auch nicht fehlen darf. Wir lernen dort, wie man die gerade vorhandene Situation ausnutzen kann, welcher Spot sich für eine Idee eignet oder das Arbeiten mit natürlichem Licht (was ich sehr gerne nutze) ohne zusätzlich Lichtquellen. Aber am besten ihr kommt nächstes Jahr alle mit!

Mehr Infos zu Harald Wisthaler: www.wisthaler.com

Interview und Text: Ines Schneider
Bilder: ©Harald Wisthaler
Unser Qualitätsversprechen Die geprüfte Qualität der BikeHotels Südtirol