eMTB-Tourismus - Chancen und Herausforderungen
Am 20. und 21. April fanden in Latsch die ersten Studientage zum Thema eMTB-Tourismus statt. Rund 80 Touristiker, Hoteliers, Guides, Medienvertreter und Bike-Verleiher aus dem Alpenraum diskutierten die brennendsten Fragen rund um das Thema eMTB und Tourismus.
Das Thema eBike und eMTB ist in aller Munde. Von 2012 bis 2014 haben sich die Verkaufszahlen von eBikes etwa in Deutschland verdoppelt. “eBikes verkürzen Wege und machen Berge flacher. Sie werden so für eine größere Zahl an Aktivurlaubern zugänglich. Diese Tatsachen stellen den Tourismus und lokale Dienstleister vor große Herausforderungen, eröffnen aber gleichzeitig viele Chancen”, machte Gerhard Vanzi von der Eurac im Rahmen der eMTB-Studientage klar.
© Sissi Pärsch: Der Raiffeisensaal in Latsch war bis zum letzten Platz gefüllt. Die Studientage waren ein voller Erfolg.
Chancen und Herausforderungen
Eine Chance sei zum Beispiel die Lenkung. “Wir haben die Erfahrung gemacht, dass eMountainbiker dort unterwegs sind, wo wir Ladestationen aufgestellt haben. Wo keine sind, sind keine eMountainbiker. Auch Hütten profitieren davon”, sagte Marc Woodtli von der Tourismusregion Flims Laax Favera in der Schweiz. Ein riesiges Problem sei aber der fehlende Standard bei den Ladeanschlüssen. Niemand könne für alles gerüstet sein, so Woodtli.
Mathias Marschner, Guide-Ausbilder und Betreiber der Bike-Schule TrailXperience in Deutschland, wies auf die besondere Herausforderung der Tourenplanung hin und forderte in der Konzipierung von Bike-Regionen eine “horizontale” Denkweise: “Mit dem eMTB schafft ein Mountainbiker 3x mehr Kilometer als mit einem herkömmlichen MTB. Touren müssen ganz anders geplant werden, vor allem länger. Ich plädiere dafür, vom reinen vertikalen Konzept – einmal hoch und einmal runter – in Richtung horizontale Denke zu gehen und Touren mit vielen kurzen Anstiegen und vielen kurzen Abfahrten umzusetzen.”
Guides und Hoteliere - Erfahrungen
756 Bremsbeläge brauchte Klaus Nischler aus Naturns 2016 für 17 Verleih-eBikes. Der Bike-Hotelier Kurt Resch aus Steinegg rüstet dieses Frühjahr alle Bike-Abstellplätze in seiner Garage mit Steckdosen aus und einige Skiverleihe in den Dolomiten steigen im Sommer massiv ins eBike-Verleihgeschäft mit Flotten von bis zu 40 eBikes ein. Die Dienstleister vor Ort reagieren so auf die steigenden Verkaufszahlen und die steigende Nachfrage und tätigen große Investitionen, um den ebikenden Gästen ein seriöses Angebot zu bieten.
Doch die Folgekosten für die Wartung und Reparaturen der oft anfälligen eBikes sind nicht zu unterschätzen. “Für Radmechaniker gibt es künftig eindeutig mehr Arbeit”, so Dave Spielmann aus der Schweiz, der auch für Bike-Guides mehr Nachfrage sieht, “eMountainbiker sind vielfach Wiedereinsteiger oder absolute Anfänger: Es gilt, sie richtig ins Gerät einzuweisen und ihnen mit Fahrtechnikkursen zu zeigen, wie man sicher biked”, so der Experte.
© Georg Pegger: Teil der Studientage war ein halbtägiger eBike-Ausflug rund um Latsch.
Nicht nur sicher biken ist wichtig, sondern auch fair und mit Respekt gegenüber anderen unterwegs zu sein. Besonders Medien und Industrie sind in der Pflicht, ein positives und nicht aggressives Bild vom eMTB in den Bergen zu vermitteln. Die BikeHotels Südtirol setzen auch auf Sensibilisierung und möchten mit ihrer „Ride Fair“-Kampagne auch eMountainbiker zu Respekt, Sicherheit und Fairness erziehen.
Organisiert wurden die eMTB-Tourismusstudientage von den BikeHotels Südtirol, Allegra Tourismus, der Journalistin Sissi Pärsch und Event-Organisatorin Christina Kulling in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein Latsch und Vinschgau Marketing.
Das Thema eBike und eMTB ist in aller Munde. Von 2012 bis 2014 haben sich die Verkaufszahlen von eBikes etwa in Deutschland verdoppelt. “eBikes verkürzen Wege und machen Berge flacher. Sie werden so für eine größere Zahl an Aktivurlaubern zugänglich. Diese Tatsachen stellen den Tourismus und lokale Dienstleister vor große Herausforderungen, eröffnen aber gleichzeitig viele Chancen”, machte Gerhard Vanzi von der Eurac im Rahmen der eMTB-Studientage klar.
© Sissi Pärsch: Der Raiffeisensaal in Latsch war bis zum letzten Platz gefüllt. Die Studientage waren ein voller Erfolg.
Chancen und Herausforderungen
Eine Chance sei zum Beispiel die Lenkung. “Wir haben die Erfahrung gemacht, dass eMountainbiker dort unterwegs sind, wo wir Ladestationen aufgestellt haben. Wo keine sind, sind keine eMountainbiker. Auch Hütten profitieren davon”, sagte Marc Woodtli von der Tourismusregion Flims Laax Favera in der Schweiz. Ein riesiges Problem sei aber der fehlende Standard bei den Ladeanschlüssen. Niemand könne für alles gerüstet sein, so Woodtli.
Mathias Marschner, Guide-Ausbilder und Betreiber der Bike-Schule TrailXperience in Deutschland, wies auf die besondere Herausforderung der Tourenplanung hin und forderte in der Konzipierung von Bike-Regionen eine “horizontale” Denkweise: “Mit dem eMTB schafft ein Mountainbiker 3x mehr Kilometer als mit einem herkömmlichen MTB. Touren müssen ganz anders geplant werden, vor allem länger. Ich plädiere dafür, vom reinen vertikalen Konzept – einmal hoch und einmal runter – in Richtung horizontale Denke zu gehen und Touren mit vielen kurzen Anstiegen und vielen kurzen Abfahrten umzusetzen.”
Guides und Hoteliere - Erfahrungen
756 Bremsbeläge brauchte Klaus Nischler aus Naturns 2016 für 17 Verleih-eBikes. Der Bike-Hotelier Kurt Resch aus Steinegg rüstet dieses Frühjahr alle Bike-Abstellplätze in seiner Garage mit Steckdosen aus und einige Skiverleihe in den Dolomiten steigen im Sommer massiv ins eBike-Verleihgeschäft mit Flotten von bis zu 40 eBikes ein. Die Dienstleister vor Ort reagieren so auf die steigenden Verkaufszahlen und die steigende Nachfrage und tätigen große Investitionen, um den ebikenden Gästen ein seriöses Angebot zu bieten.
Doch die Folgekosten für die Wartung und Reparaturen der oft anfälligen eBikes sind nicht zu unterschätzen. “Für Radmechaniker gibt es künftig eindeutig mehr Arbeit”, so Dave Spielmann aus der Schweiz, der auch für Bike-Guides mehr Nachfrage sieht, “eMountainbiker sind vielfach Wiedereinsteiger oder absolute Anfänger: Es gilt, sie richtig ins Gerät einzuweisen und ihnen mit Fahrtechnikkursen zu zeigen, wie man sicher biked”, so der Experte.
© Georg Pegger: Teil der Studientage war ein halbtägiger eBike-Ausflug rund um Latsch.
Nicht nur sicher biken ist wichtig, sondern auch fair und mit Respekt gegenüber anderen unterwegs zu sein. Besonders Medien und Industrie sind in der Pflicht, ein positives und nicht aggressives Bild vom eMTB in den Bergen zu vermitteln. Die BikeHotels Südtirol setzen auch auf Sensibilisierung und möchten mit ihrer „Ride Fair“-Kampagne auch eMountainbiker zu Respekt, Sicherheit und Fairness erziehen.
Organisiert wurden die eMTB-Tourismusstudientage von den BikeHotels Südtirol, Allegra Tourismus, der Journalistin Sissi Pärsch und Event-Organisatorin Christina Kulling in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein Latsch und Vinschgau Marketing.