Explore the Legend - Kurt Ploner, Kopf des Dolomiti Superbike, im Interview
Für manche Biker mag das Pustertal nicht mehr als ein länglicher Fleck auf der Südtiroler Landkarte sein, denn so ganz hat sich das wunderschöne Val Pusteria mit seinen imposanten Sextener Dolomiten oder dem Naturpark Fanes-Sennes-Prags noch nicht in die Herzen der Mountainbiketouristen geschlichen. Während die Region unter Mountainbikern noch eher zum Geheimtipp zählt, ist dies der Dolomiti Superbike schon lange nicht mehr. Seit mittlerweile 22 Jahren verwandelt sich das historische Pustertaler Dörfchen Niederdorf ein Mal pro Jahr in einen Siedetopf tausender Profi- und Amateur-Mountainbiker aus aller Welt, welche die Herausforderung auf der langen und kurzen Distanz des Marathon-Klassikers suchen. Wir haben den Kopf hinter dem Dolomiti Superbike, Kurt Ploner, zum Gespräch gebeten und mit ihm über jahrzehntelange Motivation und Enthusiasmus gesprochen. Und nicht zuletzt darüber, warum das Pustertal eigentlich das Potential zur Mountainbike Destination hätte.
Der Mann hinter dem Dolomiti Superbike - Kurt Ploner ©wisthaler.com
Seit 22 Jahren gibt es den Dolomiti Superbike. Sie sind seit Beginn an dabei und Präsident des Organisationskomitees. Wie schafft man es, nach so langer Zeit noch mit genügend Elan und Motivation an eine Veranstaltung heranzugehen?
Wir sind mit ein paar Ausnahmen noch dasselbe Team wie im Jahr 1995, als wir uns in dieses Abenteuer stürzten. Wir verstehen uns sehr gut und haben eine Menge Spaß zusammen. Solange wir mit Freude und Enthusiasmus dabei sind, solange werden uns weder die Ideen und der Elan ausgehen.
Also ist es diese Freude und der Enthusiasmus bei der Organisation, die den Dolomiti Superbike so dermaßen erfolgreich machen?
Wir stellen den Biker einfach in den Mittelpunkt. Die Teilnehmer müssen sich wohlfühlen und für ihr Startgeld eine Top-Organisation vorfinden. Das bedeutet eine optimale und reichliche Verpflegung, ein sehr hoher Sicherheitsstandart und eine professionelle Betreuung rund um die gesamte Veranstaltung.
49 Kategorien, 5000 Teilnehmer - einmal pro Jahr wird das historische Dörfchen Niederdorf zum MTB-Marathon-Mekka der Alpen ©wisthaler.com
Was war der größte Erfolg in in den letzten zwei Jahrzehnten und was ist Ihr persönlich größter Erfolg hinsichtlich des Rennens?
Sicherlich war die Ausrichtung der Marathon WM im Jahr 2008 ein Höhepunkt unserer bisherigen Geschichte. Aber unvergesslich bleibt auch der Wintereinbruch und der Schneefall bei der 10. Ausgabe. Ich habe das Rennen nach gut einer Stunde abgebrochen und eine noch nie dagewesene Rettungsaktion eingeleitet. Wir konnten alle Teilnehmer gesund wieder ins Tal und dann nach Hause bringen.
Als teilnahmestärkstes MTB-Rennen Europas ist der Dolomiti Superbike ein weltweit bekannter Klassiker und bringt wie kaum eine Veranstaltung dieser Größenordnung Amateure und Profis in einem gemeinsamen Rennen zusammen. Der Event dürfte doch eigentlich auch die perfekte Werbung für die Region sein - warum hat das Pustertal dennoch nie den Sprung in Richtung Mountainbike Destination geschafft?
Man hat uns am Anfang ausgelacht und das Thema Mountainbike unterschätzt. Und ganz ehrlich, wir sind eine Gruppe Sport- und Bikebegeisteter, keine Touristiker. Wir konzentrieren uns voll und ganz auf die Veranstaltung. Den Aufbau einer Mountainbike Destination müssen schon andere machen.
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Auf zwei verschiedenen Distanzen wird beim Dolomiti Superbike bergauf... ©wisthaler.com
... und bergab gekämpft. ©wisthaler.com
Aber hätte das Pustertal Ihrer Meinung nach denn das Potential zur Mountainbike Destination?
Wir hätten sehr großes Potential. In unserer Region gibt es sehr viele Forstwege, sehr viele Radwege und Wege zu wunderschönen Almen. Ebenfalls gibt es eine Vielzahl von Aufstiegsanlagen, wo Downhill und Freeride angeboten werden könnte. Die verschiedenen Passstraßen in den Dolomiten, welche wir vor der Haustür haben, bieten hervorragend für Rennradtouren an.
Wie wichtig ist ein Event wie der Dolomiti Superbike touristisch gesehen für die Region?
Events in dieser Größenordnung bringen schon alleine im Rahmen der Veranstaltung eine enorme Wertschöpfung für die Region mit sich. Nachhaltigkeit und Bekanntheitsgrad entstehen vor allem durch die Mundwerbung, Kontakte in den sozialen Medien, Internetforen und -blogs und durch die Verbindung mit anderen großen Radveranstaltungen in Europa.
Stichwort "Visionen" - gibt es Wünsche oder Ideen für die Zukunft des Dolomiti Superbike? Und für die Mountainbikeregion Pustertal?
Wir haben immer viele Ideen und Visionen. Leider sind aber nicht alle finanzier- und organisierbar. Auf jeden Fall werden wir unsere Veranstaltung weiterhin auf sehr hohem Niveau organisieren und uns bemühen, jeden der rund 5.000 teilnehmenden Biker zufriedenzustellen. Aus dem Hochpustertal eine Mountainbikedestination zu machen, das wäre wie gesagt die Aufgabe der Tourismustreibenden.
Der Dolomiti Superbike führt durch die wunderschöne Landschaft des Hochpustertals. ©wisthaler.com
Im Pustertal biked Mann und Frau mit Panorama - hier mit Blick auf die Sextener Dolomiten. ©wisthaler.com
Bilder: ©wisthaler.com / Dolomiti Superbike
Text: Ines Schneider
Der Mann hinter dem Dolomiti Superbike - Kurt Ploner ©wisthaler.com
Seit 22 Jahren gibt es den Dolomiti Superbike. Sie sind seit Beginn an dabei und Präsident des Organisationskomitees. Wie schafft man es, nach so langer Zeit noch mit genügend Elan und Motivation an eine Veranstaltung heranzugehen?
Wir sind mit ein paar Ausnahmen noch dasselbe Team wie im Jahr 1995, als wir uns in dieses Abenteuer stürzten. Wir verstehen uns sehr gut und haben eine Menge Spaß zusammen. Solange wir mit Freude und Enthusiasmus dabei sind, solange werden uns weder die Ideen und der Elan ausgehen.
Also ist es diese Freude und der Enthusiasmus bei der Organisation, die den Dolomiti Superbike so dermaßen erfolgreich machen?
Wir stellen den Biker einfach in den Mittelpunkt. Die Teilnehmer müssen sich wohlfühlen und für ihr Startgeld eine Top-Organisation vorfinden. Das bedeutet eine optimale und reichliche Verpflegung, ein sehr hoher Sicherheitsstandart und eine professionelle Betreuung rund um die gesamte Veranstaltung.
49 Kategorien, 5000 Teilnehmer - einmal pro Jahr wird das historische Dörfchen Niederdorf zum MTB-Marathon-Mekka der Alpen ©wisthaler.com
Was war der größte Erfolg in in den letzten zwei Jahrzehnten und was ist Ihr persönlich größter Erfolg hinsichtlich des Rennens?
Sicherlich war die Ausrichtung der Marathon WM im Jahr 2008 ein Höhepunkt unserer bisherigen Geschichte. Aber unvergesslich bleibt auch der Wintereinbruch und der Schneefall bei der 10. Ausgabe. Ich habe das Rennen nach gut einer Stunde abgebrochen und eine noch nie dagewesene Rettungsaktion eingeleitet. Wir konnten alle Teilnehmer gesund wieder ins Tal und dann nach Hause bringen.
Als teilnahmestärkstes MTB-Rennen Europas ist der Dolomiti Superbike ein weltweit bekannter Klassiker und bringt wie kaum eine Veranstaltung dieser Größenordnung Amateure und Profis in einem gemeinsamen Rennen zusammen. Der Event dürfte doch eigentlich auch die perfekte Werbung für die Region sein - warum hat das Pustertal dennoch nie den Sprung in Richtung Mountainbike Destination geschafft?
Man hat uns am Anfang ausgelacht und das Thema Mountainbike unterschätzt. Und ganz ehrlich, wir sind eine Gruppe Sport- und Bikebegeisteter, keine Touristiker. Wir konzentrieren uns voll und ganz auf die Veranstaltung. Den Aufbau einer Mountainbike Destination müssen schon andere machen.
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Auf zwei verschiedenen Distanzen wird beim Dolomiti Superbike bergauf... ©wisthaler.com
... und bergab gekämpft. ©wisthaler.com
Aber hätte das Pustertal Ihrer Meinung nach denn das Potential zur Mountainbike Destination?
Wir hätten sehr großes Potential. In unserer Region gibt es sehr viele Forstwege, sehr viele Radwege und Wege zu wunderschönen Almen. Ebenfalls gibt es eine Vielzahl von Aufstiegsanlagen, wo Downhill und Freeride angeboten werden könnte. Die verschiedenen Passstraßen in den Dolomiten, welche wir vor der Haustür haben, bieten hervorragend für Rennradtouren an.
Wie wichtig ist ein Event wie der Dolomiti Superbike touristisch gesehen für die Region?
Events in dieser Größenordnung bringen schon alleine im Rahmen der Veranstaltung eine enorme Wertschöpfung für die Region mit sich. Nachhaltigkeit und Bekanntheitsgrad entstehen vor allem durch die Mundwerbung, Kontakte in den sozialen Medien, Internetforen und -blogs und durch die Verbindung mit anderen großen Radveranstaltungen in Europa.
Stichwort "Visionen" - gibt es Wünsche oder Ideen für die Zukunft des Dolomiti Superbike? Und für die Mountainbikeregion Pustertal?
Wir haben immer viele Ideen und Visionen. Leider sind aber nicht alle finanzier- und organisierbar. Auf jeden Fall werden wir unsere Veranstaltung weiterhin auf sehr hohem Niveau organisieren und uns bemühen, jeden der rund 5.000 teilnehmenden Biker zufriedenzustellen. Aus dem Hochpustertal eine Mountainbikedestination zu machen, das wäre wie gesagt die Aufgabe der Tourismustreibenden.
Der Dolomiti Superbike führt durch die wunderschöne Landschaft des Hochpustertals. ©wisthaler.com
Im Pustertal biked Mann und Frau mit Panorama - hier mit Blick auf die Sextener Dolomiten. ©wisthaler.com
Bilder: ©wisthaler.com / Dolomiti Superbike
Text: Ines Schneider